Biogen hat nach einer neuen Analyse von umfassendem Datenmaterial aus den Phase-III-Studien nun doch beschlossen, einen Zulassungsantrag für Aducanumab zu stellen, heisst es in einer Medienmitteilung von Neurimmune. Das Schlieremer Biotechnologieunternehmen hatte den Wirkstoff gegen die Alzheimer-Krankheit gemeinsam mit Forschern der Universität Zürich (UZH) entwickelt und anschliessend ein Entwicklungs- und Lizenzabkommen mit Biogen vereinbart.
„Die heutigen Nachrichten markieren einen substanziellen Fortschritt für die Neurowissenschaften“, wird Roger Nitsch in der Mitteilung zitiert, CEO und Präsident von Neurimmune. „Das ist der lange erwartete Fortschritt bei der Suche nach einer Behandlung für die Alzheimer-Krankheit.“
Bei Aducanumab handelt es sich um einen Antikörper, der bei Alzheimer-Patienten gezielt an die krankheitsverursachenden Hirnablagerungen bindet und diese entfernen soll. Die neue Analyse der Studienergebnisse habe nun gezeigt, dass die Entfernung der Hirnablagerungen zu einer deutlichen Wirkung auf die Wahrnehmung und die Hirnfunktion geführt habe, so Neurimmune in der Mitteilung. „Heute sind wir unserem gemeinsamen Ziel, eine Behandlung für die Alzheimer-Krankheit zu finden, einen bedeutenden Schritt näher gekommen“, sagt Nitsch.
Biogen is ein amerikanische Biotechnologieunternehmen mit Sitz in Cambridge. Die Märkte ausserhalb der USA werden von Baar aus betreut. Zudem baut das Unternehmen gerade eine hochmoderne biopharmazeutische Produktionsanlage in Luterbach SO. Die Aktie des Unternehmens ist am Dienstag nach Bekanntwerden der neuen Entwicklung vorbörslich stark angestiegen.
Bei Neurimmune handelt es sich um eine Ausgliederung aus der UZH mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. jh