Die Konzentration von Ozon in Europa ist in den vergangenen Jahren stabil geblieben oder sogar leicht gesunken. Dennoch sind viele Laubbäume durch Ozon geschädigt worden. Dies zeigt laut einer Medienmitteilung eine von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) geleitete Feldstudie.
Die Schäden (Englisch: visible foliar symptoms, VFS) sind vor allem an der Blattoberseite sichtbar. Sie zeigen sich als hellgrüne, rötliche oder dunkelbraune Punkte, ältere Blätter sind besonders betroffen. Die Forschenden konnten darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen VFS und spezifischen Blattmerkmalen nachweisen.
„Die Zellen der Blätter waren geschädigt“, wird Marco Ferretti, Studienleiter von der WSL, in der Mitteilung zitiert. „Welche Auswirkungen diese Schäden auf die Gesundheit der Pflanzen insgesamt haben, können wir noch nicht sagen.“
Die Untersuchung wurde im Auftrag der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) im Rahmen des Internationalen Kooperationsprogramms zur Erfassung und Überwachung der Auswirkungen von Luftverunreinigungen auf Wälder (ICP Forests) durchgeführt.Von den 149 untersuchten Pflanzenarten zeigten 57 Arten (38,3 Prozent) sichtbare und durch Ozon hervorgerufene Blattsymptome, die an 57 der 91 untersuchten Standorte beobachtet wurden. Das internationale Team fand deutliche VFS in Teilen von Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Litauen und Griechenland. Weniger Anzeichen von Ozonauswirkungen stellten die Forschenden in Kroatien, Spanien, Italien und Teilen Mittel- und Osteuropas fest. Besonders befallen waren die Blätter der Rotbuche. Solche empfindlichen Pflanzen könnten als Frühwarnsystem gelten, heisst es in der Studie. ce/ww