Der Lockdown während der Coronavirus-Pandemie habe die Waldbesuche der Bevölkerung markant verändert, schreibt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung. Ihre Forscher haben zwei Umfragen ausgewertet, die im Rahmen des Projekts Waldmonitoring Soziokulturell vor und während des Lockdowns durchgeführt worden waren.
Den Ergebnissen zufolge hatten sehr viele Personen während des Lockdowns auf ihre sonst üblichen Waldbesuche in der wärmeren Jahreszeit verzichtet. Generell fiel zudem der Waldbesuch während des Lockdowns im Durchschnitt kürzer als normal aus. Zudem wurden Waldgebiete nahe am Wohnort bevorzugt.
Bei einer kleineren Gruppe von Waldbesuchern wurde hingegen der gegenteilige Effekt beobachtet. Ihre Waldbesuche nahmen während des Lockdowns an Häufigkeit stark zu. Diese Waldbesucher hätten sich zudem generell toleranter gezeigt als vor der Pandemie. So hätten sich viele Erholungssuchende nicht einmal durch die üblicherweise als stark störend empfundenen Velofahrer beeinträchtigt gefühlt. Dies könnte nach Ansicht der WSL-Forscher „ein Zeichen des gegenseitigen Verständnisses und Zusammenhalts in Krisenzeiten“ gewesen sein.
Die Gelegenheit, das durch den Lockdown veränderte Verhalten zu untersuchen, könne helfen, „die Bedeutung des Waldes in Krisenzeiten“ zu erfassen, erläutert Forschungsgruppenleiter Marcel Hunziker in der Mitteilung. Sie sollte nach Ansicht der WSL in künftige Strategien zur Krisenbewältigung einfliessen. hs