Die Schweiz ist bei der Nutzung von erneuerbaren Energien für die Herstellung von Treibstoffen im Vergleich zu Ländern wie Deutschland eine Nachzüglerin. Sie sei aber mit ihren Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in diesem Bereich tätig sind, gut aufgestellt, den Rückstand aufzuholen. Das ist das Ergebnis der beiden Power-to-X-Tage im Schlieremer JED, die von Swiss Power-to-X Collaborative Innovation Network (SPIN), Avenergy Suisse und Swissmem organisiert worden sind. Rund 140 Vertretende aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, darunter Bundesrat Guy Parmelin und die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh, sprachen über Möglichkeiten der Skalierung der Power-to-X-Produktion.
Die Teilnehmenden wiesen darauf hin, dass der Aufbau von Power-to-X auf die Zusammenarbeit von Industrie, Finanzwirtschaft und Forschung angewiesen sei und die richtigen Rahmenbedingungen brauche. „Die Industrie kann einen Teil machen, aber der Marktlauf von neuen Technologien geht nicht ohne die Hochschulen und die Finanzwelt an Bord zuhaben“, hat etwa Patrik Meli, Co-Präsident von SPIN, gemäss einem Blogbeitrag zum ersten Tag der Veranstaltung gesagt.
Markus Bareit, Projektleiter Wasserstoff beim Bundesamt für Energie, verwies auf die Wasserstoffstrategie für die Schweiz, welche der Bundesrat in den nächsten Wochen verabschieden wolle. Der Kanton Zürich wiederum plant ein Kompetenzzentrum für nachhaltige Flugtreibstoffe (Sustainable Aviation Fuel, SAF). Synhelion-Mitgründer Philipp Furler verwies darauf, dass der SAF-Anteil bis 2035 verfünfzigfacht werden solle. Auch regionale Initiativen sind Teil des Umbaus, etwa der Verein zur Dekarbonisierung der Industrie in Zug und der Wasserstoffbus, der seit März in Brugg AG fährt.
Laut einer Mitteilung von SPIN sollen die Ergebnisse der Diskussionen in den nächsten Wochen aufbereitet und veröffentlicht werden. ce/stk