Die Chiresa AG mit Sitz in Turgi ist auf Entsorgung und Weiterverwendung von Autobatterien spezialisiert. Das seit 2022 zur Remondis Schweiz AG aus Schaffhausen gehörende Unternehmen hat laut einer Medienmitteilung im Juni eine eigene Rückbaulinie für Lithium-Ionen-Batterien aus der Elektromobilität in Betrieb genommen. Dort soll Batterien, sofern das technisch möglich ist, ein „zweites Leben“ gegeben werden.
Zum technischen Ablauf heisst es in der Mitteilung, zunächst würden die Batterien in brandsicheren Spezialbehältern der ebenfalls zu Remondis gehörenden Retron GmbH abgeholt und dann in der eigens konstruierten Rückbaulinie durch Dismantling und Discharging für die weitere Verwertung vorbereitet. Entscheidend sei dabei die Restkapazität. Dazu werden die Batteriemodule einzeln ausgebaut und analysiert.
Batteriemodule mit einer Kapazität von über 80 Prozent können einen neuen Verwendungszweck bekommen, das sogenannte zweite Leben. Wenn eine Batterie ihre Nutzungszeit bezüglich der Kapazität unterschritten habe, bedeute das nicht zwangsläufig, dass sie „leer“ ist, heisst es weiter. In vielen Fällen sei immer noch eine ausreichende Kapazität enthalten, auch wenn diese nicht mehr für den Antrieb eines Autos reicht.
Bei weniger als 80 Prozent Kapazität werde die Batterie tiefenentladen, sicher gelagert und anschliessend in Partnerbetrieben der Wiederverwertung zugeführt. Die Energie aus der Tiefenentladung könne ins Betriebsnetz der Chiresa AG eingespeist werden. Rohstoffe wie Stahl, Aluminium oder Kunststoff können wiederverwertet werden, ebenso wie die Wertstoffe der Zellmodule. Von Kobalt über Lithium bis zu den Elektrolyten werden sie in der Industrie wieder eingesetzt. ce/gba