In der „Limmattaler Zeitung“, einem Medienpartner des Schlierefäschts 2019, gibt Rita Geistlich in einem Interview einen Rückblick auf die Anfangszeiten des Schlierefäschts. Auf die Frage nach ihrer lebhaftesten Erinnerung an die erste Ausgabe des Schlierefäschts vor 50 Jahren antworte Rita Geistlich: „Da muss ich sofort an das Bähnli denken, das zwischen dem Freibad Im Moos und dem Festgelände auf dem Vorplatz des Schulhauses Hofacker verkehrte. Das ganze Organisationskomitee (OK) fuhr mit. Bei der Fahrt hatte ich meinen damals zweijährigen Sohn Lukas auf dem Schoss. Auch das Motto werde ich nie vergessen. Es lautete: ‚Schlierefäscht, nöd is Näscht.‘“
Rita Geistlich engagierte sich 1969 im OK, obwohl sie vier kleine Kinder hatte. Für sie waren die Vorbereitungen auf das Fest eine Möglichkeit, auswärts etwas zu tun und Leute in Schlieren kennenzulernen. Sie unterstützte Willy Neuenschwander im Bereich Verkauf. Aus ihrer Sicht schuf das erste Schlierefäscht eine neue Dynamik unter den Einwohnern. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde gestärkt und das Engagement stand im Vordergrund. Die Freiwilligen-Arbeit wurde zwar schon immer geleistet, doch nach dem Schlierefäscht wurde sie ein Stück weit institutionalisiert.“ Rita Geistlich spricht von einer neuen „Aufbruchstimmung“.
Für die spätere erste Stadtpräsidentin im Kanton war das Fest auch ein persönlicher Neubeginn. „Das Fest war ganz klar mein Eintritt in die Politik.“ Sie gründete mit anderen Frauen das Frauenpodium und trat später der FDP bei.
Auf das zehntägige Schlierefäscht, das in 34 Tagen beginnt, ist sie bereits neugierig. „Ich freue mich auf die zahlreichen Gratiskonzerte im Stadtzentrum, den Herbstmarkt und auf den Austausch mit Schlieremern in den verschiedenen Wirtschaften.“ pd/stk