Insgesamt 100 Teilnehmende haben an der diesjährigen Agroscope-Brennereitagung die ersten Tropfen Grappa aus Robinienholzfässern verkostet. Die Veranstaltung fand digital statt, die Proben waren in Laborröhrchen per Post zugesandt worden. Anschliessend stimmten sie über ihre Geschmackseindrücke ab. „Vielleicht weniger zugänglich, dafür interessanter“ als aus den traditionellen Eichenfässern, beschreibt Mark Bertogliati, Gastwissenschaftler an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), seine Eindrücke des ersten Tests laut einer WSL-Medienmitteilung.
Der Robinienbaum ist ein aus Nordamerika stammendes invasives Zier- und Honiggehölz. Seit rund 200 Jahren mache es sich im Tessin breit und verdrängt dabei einheimische Baumarten, wird der Agraringenieur Mauro Jermini, Leiter des Agroscope-Standorts Cadenazzo, in der Medienmitteilung zitiert. Um diesem Problem Herr zu werden, starteten er und WSL-Forstingenieur Bertogliati das Projekt „Potenzial von Tessiner und Südbündner Robinienholz für Fässer zum Grappa-Ausbau“. Statt in Eichenfässern soll der Grappa in Behältnissen aus Robinienholz gelagert werden.
Ob die Idee Marktchancen hat, soll sich im Herbst dieses Jahres zeigen. Dann werden Gastronomen, Weinhändler und allgemein Interessierte den neuen Grappa probieren können. ko