Die Zahl der in Schlieren angesiedelten Unternehmen ist innerhalb von fast 20 Jahren von 650 auf über 1100 gestiegen, die Zahl der Arbeitsplätze dagegen von rund 14.000 auf 17.000. Viele kleine und mittlere Unternehmen sind also an die Stelle grösserer Unternehmen getreten. Das ist ein gutes Zeichen: „Wachstum und Innovation kommen meist von kleinen Firmen“, sagte Ursula Keller am Schlieremer Tag der Wirtschaft am Montag im Event-Zelt des Schlierefäschts. Die Physikprofessorin der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und Gründerin der in Schlieren angesiedelten Lumentum wand dem Wirtschaftsstandort Schlieren auch gleich ein Kränzchen: „Schlieren ist ein idealer Platz für Hightech-Firmen.“ Schlieren sei nahe an den Zürcher Hochschulen, aber hier hat es noch Platz.
Ernst Stocker sieht es ähnlich. „Ich habe dem Limmattal eine rosige Zukunft vorhergesagt“, sagte der Zürcher Finanzdirektor in seiner Rede. Die Zahlen gäben ihm nun recht. Er warnte aber davor, sich auf den Lorbeeren auszuruhen: Andere Kantone seien dynamischer. Doch der Regierungsrat bleibe nicht untätig. Im neuen Voranschlag, der am Dienstag vorgelegt wird, schlage er vor, die kantonalen Investitionen von bisher durchschnittlich 1 Milliarde auf 1,4 Milliarden Franken anzuheben.
Doch Geld allein genügt nicht, es braucht auch Innovationen. Claudia Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation der Schweizerischen Post, wies darauf hin, dass die Ansprüche der Kunden wüchsen – ihre Zahlungsbereitschaft dagegen nicht. Die Unternehmen müssten mit neuen Lösungen reagieren. Veronica Lange vom Chief Digital Officer der UBS wies darauf hin, dass Themen wie Blockchain und künstliche Intelligenz zwar die Banken nicht ersetzten, aber ihre Arbeit effizienter machen könnten. Dieser Veränderungsdruck betrifft aus der Sicht von Fabian Unteregger alle Unternehmen. „Wer in zehn Jahren noch gleich arbeitet wie jetzt, der ist entweder raus aus dem Geschäft oder nur noch winzigklein“, sagte der Arzt, Komiker und Mitgründer des Vereins Swiss Healthcare Startups.
Stadtpräsident Markus Bärtschiger wies darauf hin, dass über die Freude an Wachstum und Innovation die Menschen nicht vergessen werden dürften. „Schlieren ist gewachsen, Schlieren ist schöner geworden, Schlieren lacht mehr“, sagte der Stadtpräsident. Schlieren wachse weiter. Aber das sei auch eine Herausforderung. „Der soziale Zusammenhalt, das kulturelle Angebot müssen erhalten und ausgebaut werden.“ stk