Der Stadtrat Schlieren will die langfristige Versorgung der Stadt mit sauberem Gas sicherstellen. Dafür hat er bereits 2019 eine Rahmenvereinbarung mit der Nordur Power SNG AG geschlossen, wie aus den Unterlagen zur Stadtratssitzung vom 6. Mai hervorgeht. Das Unternehmen mit Sitz in Bern entwickelt in Island und Norwegen Standorte zur Produktion von Synthesegas. An ihm sind eine Reihe Schweizer Energieversorger beteiligt, darunter EnergieWasser Bern, eniwa, Energie Zürichsee Linth, Stadtwerke Zofingen, Energie Thun, St. Galler Stadtwerke, Schaffhausen, Stadtwerk Lenzburg, Industrielle Betriebe Wohlen, Regio Energie Solothurn, Erdgas Regio und Holdigaz.
Die Stadt Schlieren ist über seine Beteiligung an der Erdgas Regio AG indirekt an der Nordur beteiligt. In der Vereinbarung von 2019 sicherte Schlieren Nordur zu, langfristig 4,0 Gigawattstunden sauberes Gas pro Jahr abzukaufen. Das entspricht 2,5 Prozent der geplanten Produktion.
Nun sollen die Projekte von Nordur durch eine neu gegründete Swiss Green Gas International AG (SGGI) als Finanzierungsgesellschaft übernommen werden. An ihr wollen sich 13 Schweizer Energieversorgungsunternehmen und eine Beteiligungsgesellschaft beteiligen.
Der Stadtrat schlägt nun dem Gemeindeparlament vor, dass sich Schlieren ebenfalls an der SGGI beteiligt. Er will laut dem entsprechenden Protokollauszug die Nordur zugesicherte Bezugsquote in einen Anteil von 2,5 Prozent an der SGGI umwandeln. Das entspricht 1,04 Millionen Franken. Stimmt das Gemeindeparlament zu, dann unterliegt die Beteiligung der Stadt dem fakultativen Referendum.
Die Gasversorgung Schlieren liefert derzeit pro Jahr rund 110 Gigawattstunden Gas. Davon sind rund 80 Prozent fossiles Erdgas und 20 Prozent erneuerbares Gas. Die Stadt rechnet damit, 2030 rund 28 Gigawattstunden erneuerbares Gas absetzen zu können, 2050 dann 60 Gigawattstunden. Sie hat sich bereits gegenüber der Limeco AG zum Kauf von 2,0 Gigawattstunden erneuerbaren Gases aus der geplanten Power-to-Gas-Anlage in Dietikon verpflichtet. stk