Die Qualität der Schweizer Moore geht insgesamt weiterhin zurück. Das gilt nach Erkenntnissen von Forschenden und Praktikern sowohl für Hochmoore als auch für Flachmoore. An der Tagung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in Birmensdorf wurden die neusten Daten der bereits 25 Jahre dauernden Moorüberwachung vorgelegt. Das Ergebnis ist laut Medienmitteilung, dass die Schweizer Moore weiterhin austrocknen und zunehmend verbuschen. „Die negativen Trends setzen sich fort“, wird Ariel Bergamini, Moorforscher der WSL, zitiert. Er ist Leiter der Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz (WBS), die unter anderem die Entwicklung der Moore verfolgt.
Hauptproblem für die Moore ist, dass sie zunehmend austrocknen, wofür oft alte Entwässerungsgräben verantwortlich sind. Dazu kommt die Verbuschung. Bei den Hochmooren im Mittelland, wo die Ökosysteme besonders stark geschrumpft und beeinträchtigt sind, geht es nach Erkenntnis von Bergamini aber langsam besser. Die Feuchtigkeit nehme im Schnitt zu und die Bedeckung durch Büsche und Bäume ab. Das gehe auf Renaturierungsmassnahmen zurück, „denn die Büsche verschwinden nicht von selbst“, wird der Forscher zitiert.
Zum Schutz und der Wiederherstellung feuchter Moore müssen nach den Erkenntnissen alte Entwässerungsgräben zugeschüttet oder mit Spundwänden abgedichtet werde. Und das Wachstum von Büschen und Bäumen könne durch Nutzung der Moorflächen, etwa als Weiden oder zum Anbau von Nutzpflanzen, verhindert werden. Selbst Reis, der nicht nur in den Tropen wachse, könne auf wirklich feuchten Moorflächen gedeihen. gba