Eine Gruppe von Forschenden der WSL unter der Leitung von Benno Augustinus haben die Baumvorkommen in 26 Schweizer Städten und ihren umliegenden Wäldern untersucht. Dabei habe sich in den Städten mit über 1300 Baumarten ein enorm hoher Artenreichtum gezeigt, erläutert die WSL in einer entsprechenden Mitteilung. In den umliegenden Wäldern wurden dagegen nur 76 Baumarten ausgemacht. Während Städte als artenarm wahrgenommen würden und Wälder als artenreich, sei es in Wahrheit genau umgekehrt, so Augustinus in der Mitteilung.
Nach Ansicht der Forschenden könnte die hohe Artenvielfalt in den Städten ein Einfallstor für invasive Waldschädlinge bilden. Potenziell gefährliche eingeschleppte Waldschädlinge – sogenannte Quarantäneschädlinge – finden unter den vielen Baumarten in den Städten prozentual mehr potenzielle Wirte als in den Wäldern. Um den Wald zu schützen, müsse daher vor allem in den Städten nach Schädlingen gesucht werden, heisst es in der Mitteilung.
„Dabei hilft es sehr, wenn auch die Bevölkerung die Augen nach kranken Bäumen offen hält“, wird Augustinus zitiert. Er empfiehlt, bei der Begrünung von Städten auf die Fachkenntnisse der Forstbetriebe zurückzugreifen. In diesem Sinne könne die WSL-Studie „auch als Aufruf zu mehr Zusammenarbeit zwischen Förstern und Managern von städtischem Grün“ interpretiert werden. ce/hs