Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) war an einer internationalen Studie zu Eigenschaften und Überlebensstrategien von Wildtieren in Städten beteiligt, wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist. Damit steht eine Datenbasis für künftige Planung und Bewirtschaftung von urbanen Grünflächen zur Verfügung, um Stadttierarten mit ihren jeweiligen Bedürfnissen zu unterstützen. Die Studie ist im Wissenschaftsmagazin „Nature Communications" erschienen.
Als Grundlage nutzten die Forschenden Untersuchungen zu Körperbau, Fortpflanzung und zur Ernährung von Bienen, Laufkäfern, Vögeln, Fledermäusen, Amphibien und Reptilien aus 379 Städten auf sechs Kontinenten einschliesslich der bislang wenig erforschten Tropen. Das Forschendenteam stellte fest, dass neben den in Städten erwarteten „Generalisten“ auch Spezialisten überleben können. Voraussetzung seien geeignete Lebensbedingungen, die unter wachsenden Städten und Flächenversiegelungen allerdings leiden.
Die Studie zeigt Wege, die einen Effekt gegen den Populationsrückgang haben können. Demnach sollten Städte zwar verdichtet werden, dabei aber auch an genügend Grünflächen gedacht werden, „die an die unterschiedlichen ökologischen Bedürfnisse der verschiedenen Arten angepasst sind“. Dachbegrünung sowie Brücken und grüne Korridoren zwischen verschiedenen, bislang isolierten Grünflächen könnten dazu führen, dass sich Arten ausbreiten und überleben können. Auch die Qualität der Grünflächen spiele eine zentrale Rolle gegen den Populationsrückgang: „Grünflächen sollten vielen verschiedenen Pflanzen Platz bieten. Dies erhöht die Artenvielfalt der Insekten, welche wiederum eine Nahrungsquelle für Vögel und andere Tierarten sind“, wird WSL-Ökologe Marco Moretti zitiert. ce/heg