In den durch den Klimawandel häufiger werdenden Trockenperioden nimmt die Speicherfähigkeit der Wälder für Kohlenstoff wie aus dem Schadstoff CO2 ab. Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben laut Medienmitteilung in einem Langzeitexperiment seit 2003 die Speicherfähigkeit bewässerter und auch in Trockenzeiten unbewässerter Wälder verglichen. Das Experiment läuft im Kanton Wallis im Pfynwald.
Bodenlebewesen, allen voran Regenwürmer, bauen Laub und anderes totes Material ab, setzen so Nährstoffe frei und machen die Erde fruchtbar, heisst es zur Erläuterung in der WSL-Mitteilung. Dabei binden die Bodentiere letztlich den Kohlenstoff des Klimagases CO2 aus der Atmosphäre im Bodenhumus, wo er über lange Zeiträume gespeichert wird. Bei Trockenheit ziehen sich Regenwürmer und andere Bodentiere aber in tiefe Bodenschichten zurück oder verfallen in einen Dürreschlaf.
„Wenn Waldböden zu trocken werden, hemmt dies die Aktivität und Menge der Bodenlebewesen und die Wälder können langfristig weniger Kohlenstoff aufnehmen“, wird Studienleiter Frank Hagedorn zitiert, Leiter der Gruppe Biogeochemie der WSL. Sowohl in der Schweiz als auch europaweit enthalten trockene Böden deutlich weniger Kohlenstoff als feuchte.
Er sei überrascht, wie schnell sich die Unterschiede bemerkbar gemacht hatten, wird Hagedorn weiter zitiert. „Bodenhumus bildet sich über Hunderte bis Tausende von Jahren. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir schon nach zehn Jahren Unterschiede beim gespeicherten Kohlenstoff nachweisen können.“
Die Studie belege die grosse Bedeutung der Bodentiere beim Kohlenstoffkreislauf in Wäldern. Man müsse ihnen künftig bei Studien zum Klimawandel mehr Beachtung schenken, als es derzeit der Fall ist, so der Forscher. gba