Wälder in Mittel- und Ostdeutschland sowie Tschechien waren nach Erkenntnissen der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) besonders betroffen von einem verfrühtem Laubfall im Trockensommer 2018. Da es in den Bergen weniger heiss und trocken war, erlitten Schweizer Wälder weniger Schäden, heisst es in der WSL-Mitteilung.
Dennoch setzte die Trockenheit auch Wäldern in der Nordschweiz, am Jurasüdfuss und im Walliser Haupttal zu. Das berichtet das WSL-Forschungsteam im Fachjournal „Global Change Biology“. Das Team arbeitete mit einem eigenen Rechenmodell, einem Algorithmus, der mit Luftbildern und Satellitenmessungen die Verbreitung von frühzeitigem Laubfall in ganz Zentraleuropa berechnet. Erfasst wurde ein breiter Landstreifen von Norddeutschland bis Norditalien. Durch den neuen Sentinel-Erdbeobachtungssatelliten standen hochaufgelöste Bilder zur Verfügung.
Die Erkenntnisse dienen auch der Planung, welche Wälder und Baumarten in den wegen des Klimawandels erwarteten künftige trockeneren Sommern überhaupt auf Dauer überleben können. Besonders betroffen waren 2018 Buchen und Fichten, weniger Eichen, die mit weniger Wasser auskommen.
Zentraleuropa erlebte im Sommer 2018 die extremste Trockenheitsperiode und Hitzewelle seit Beginn der Klimamessungen. Sie hatte stärkere Auswirkungen auf Wälder als jede andere Trockenphase in den letzten 60 Jahren. „Wenn sich solche Ereignisse häufiger wiederholen, dann dürften Buchen und Fichten Schwierigkeiten haben, in den 2018 betroffenen Regionen längerfristig zu überdauern“, wird Studienleiter Niklaus Zimmermann, Ökologe an der WSL, zitiert. gba