Turgi will den Aufwand für die Zertifizierung als Energiestadt künftig nicht mehr tragen. Wie die Gemeinde in den aktuellen Gemeindenachrichten schreibt, will sie deshalb auf eine erneute Zertifizierung verzichten. Sie macht dafür zum einen die gestiegenen Anforderungen an die Beibehaltung des Labels verantwortlich. Zum anderen könnten viele initiierte Massnahmen auch ohne Label weitergeführt werden. Eine Neuzertifizierung binde finanzielle und personelle Ressourcen.
Die Gemeinde will aber an den Ideen der Energiestadt festhalten. „Auch ohne Label und Zertifikat wird der schonende Umgang mit Ressourcen in der Gemeinde Turgi weiterhin eine grosse Bedeutung haben“, heisst es in der Mitteilung. Dazu würde der Gemeinderat mit der Energiekommission zusammenarbeiten.
Turgi ist seit 2001 Energiestadt. Bei der letzten Zertifizierung 2016 attestierte ihr der Trägerverein Energiestadt, insgesamt 60,5 Prozent ihres energiepolitischen Handlungspotenzials ausgeschöpft zu haben. Für das Label Energiestadt genügt ein Anteil von 50 Prozent, ein Anteil über 75 Prozent qualifiziert für das Goldlabel.
Das Label Energiestadt, das vom Bundesprogramm EnergieSchweiz unterstützt wird, wurde erstmals 1991 verliehen, damals an die Stadt Schaffhausen. Es zeichnet solche Gemeinden aus, die sich kontinuierlich für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Klimaschutz einsetzen. Ende November gab es in der Schweiz 451 Energiestädte, in denen 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung leben. 54 dieser Gemeinden hatten das Goldlabel. stk