Durch Unwetter ausgelöste Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzereignisse haben 2023 Schäden von rund 75 Millionen Franken angerichtet. Das geht aus einer Auswertung der Unwetterschadensdatenbank durch die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hervor. Lokal kam es im Jahr 2023 zu grossen Schäden, wie in Schwanden in der Gemeinde Glarus Süd. Dort ging am 29. August 2023 eine grosse Rutschung ins Siedlungsgebiet nieder, zerstörte mehrere Häuser und machte weitere unbewohnbar. Dank guter Präventionsmassnahmen gab es 2023 keine Todesopfer durch Unwetter, heisst es in der WSL-Mitteilung.
Trotz lokaler Grossschäden war 2023 schweizweit betrachtet im Vergleich zum langjährigen Mittel jedoch ein eher schadenarmes Jahr. In der 52-jährigen Beobachtungsreihe rangiert das Jahr 2023 mit einer Schadenssumme von 75 Millionen Franken auf Platz 37. Der grösste Teil der geschätzten Schadenskosten (rund 66 Prozent) entstand laut WSL durch Rutschungen, gefolgt von Hochwasser (21 Prozent), Steinschlag und Felssturz (7 Prozent) und Murgängen (6 Prozent). Ursache waren vor allem Dauerregen (67 Prozent) und Regen in Kombination mit Schneeschmelze (18 Prozent).
Dauerregen führte Ende August vor allem im Tessin und in der Ostschweiz zu angespannten Hochwassersituationen, die Schäden hielten sich jedoch in Grenzen, so die WSL. Im November und Dezember führten anhaltende Niederschläge in Kombination mit Schneeschmelze vor allem in der Westschweiz, im Wallis, im Berner Oberland und um die Jura-Randseen zu Überschwemmungen, Murgängen und Rutschungen.
Die WSL sammelt seit 1972 systematisch Informationen über Unwetterschäden. Die Datenbank wird mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) erstellt. ce/gba