Ursula Keller ist für ihre wegweisenden Arbeiten in der Kurzzeit-Laserphysik mit dem Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist ausgezeichnet worden. Laut einer Medienmitteilung der Marcel Benoist Stiftung gilt dieser unter Forschenden als der „Schweizer Nobelpreis“ und ist mit 250'000 Franken dotiert.
Keller ist Physikprofessorin an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Sie hat 1991 unter anderem die sogenannte SESAM-Technologie (Semiconductor Saturable Absorber Mirror) erfunden. Damit wurde es möglich, Lichtpulse von Festkörperlasern mit einer Dauer von Femtosekunden zu senden. Industrie, Medizin und Wissenschaft haben mit SESAM ein neues Instrument für Eingriffe erhalten. Insgesamt hat Keller „sowohl mit theoretischen Modellen als auch mit experimentellen Ergebnissen mehrfach die Grenzen der ultraschnellen Laser-Physik verschoben“, schreibt die ETH in einer Mitteilung.
Keller ist nicht nur Wissenschaftlerin, sondern auch Unternehmerin. Sie hat vor einigen Jahren in Schlieren das Unternehmen Time-Bandwidth gegründet, um ihre Technologie auch über die Forschung hinaus weiterzuentwickeln. Dieses wurde 2014 von JDSU Ultrafast Lasers übernommen, welches Ende 2015 in Lumentum und Viavi Solutions aufgespalten wurde. Lumentum ist auch heute noch in Schlieren vertreten und ist Mitglied von Start Smart Schlieren.
Neben Ursula Keller hat auch Kerstin Noëlle Vokinger eine Auszeichnung erhalten. Die Assistenzprofessorin für Öffentliches Recht und Digitalisierung an der Universität Zürichwurde für ihre „hervorragende interdisziplinäre Forschung“ mit dem Schweizer Wissenschaftspreis Latsis geeehrt. Dieser ist mit 100'000 Franken dotiert und wird an Nachwuchsforschende bis 40 Jahre vergeben. Vokinger hat neben Rechtswissenschaften auch Medizin studiert und in beiden Disziplinen promoviert. ssp