Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der TU Wien haben einen innovativen Ansatz für die Auswahl von Standorten für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt. Laut Medienmitteilung der WSL lösen sie sich von traditionellen Methoden, die vor allem technische und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigen. Der neue Ansatz wurde von Erstautor Boris Salak (WSL/TU Wien) und seinen Kollegen Felix Kienast und Marcel Hunziker (WSL) sowie Adrienne Grêt-Regamey, Ulrike Wissen Hayek und Reto Spielhofer (ETH) erarbeitet, heisst es weiter.
Mit der Studie werde aufgezeigt, dass unterschiedliche Planungsprioritäten verschiedene räumliche, ökologische und soziale Kosten mit sich bringen, wird Erstautor Boris Salak zitiert. „Wir haben herausgefunden, dass es nicht die eine ‚richtige‘ Planungspriorität gibt, sondern, dass dies ein Abwägungsprozess zwischen den Prioritäten ist. Wir sehen, dass eine Optimierung nach sozialen Aspekten ein guter Kompromiss zwischen den anderen beiden Prioritäten ist.“ Diese Optimierung bringe die höchste Akzeptanz und sei räumlich gesehen vergleichbar effektiv wie eine Optimierung nach Energieeffizienz.
Bei einer repräsentativen Umfrage in der ganzen Schweiz sahen die Teilnehmenden jeweils zwei Szenarien. Auf den Bildern waren Windkraftanlagen, Photovoltaikanlagen auf Dächern oder auf Freiflächen sowie Hochspannungsleitungen zu sehen. Die Befragten sollten entscheiden, welches Bild für sie am stimmigsten ist oder ob ihnen keines der gezeigten Energieszenarien zusagt.
Das landwirtschaftlich geprägte Mittelland werde von der Bevölkerung für die Entwicklung von Energielandschaften gegenüber naturnahen Landschaften deutlich bevorzugt, heisst es zum Ergebnis von der WSL. ce/gba