Seit 1972 sammelt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) detaillierte Informationen über Schäden durch Unwetter. In den 50 Jahren sind laut einer Medienmitteilung 27’000 Unwetterereignisse mit geschätzten Schadenskosten von rund 15 Milliarden Franken erfasst worden. Die schwersten Schäden sind durch Hochwasser entstanden.
Die WSL habe das schadenreiche Jahr 2021 aufgearbeitet und auch die Sturzereignisse wie Steinschlag, Fels- und Bergstürze für die Jahre 1972 bis 2001 mittels Archiven rückblickend erfasst. Heute liege eine 50-jährige Datenreihe für Schäden infolge Hochwasser, Murgängen, Rutschungen und Sturzereignissen vor, heisst es in der WSL-Mitteilung. Die mit Abstand höchsten Kosten verursachen Hochwasser. Fast 90 Prozent der Schadenssumme gehen auf sie zurück. Kaum eine Gemeinde ist davon verschont geblieben.
Das schadensreichste Hochwasser der letzten 50 Jahre fand am 21. und 22. August 2005 statt und verursachte Schäden von rund 3 Milliarden Franken. Betroffen war fast jede dritte Gemeinde der Schweiz. Das zweitschlimmste Unwetter vom Sommer 1987 mit gut 1,1 Milliarden Franken Kosten betraf vor allem den Alpenraum, mit grossen Schäden in den Kantonen Uri, Tessin und Graubünden.
Am Anfang der Datenerfassung vor 50 Jahren stand laut WSL die Absicht im Vordergrund, den Bedarf von Methoden für den Wildbach- und Hangverbau aufzuzeigen. Nach den schweren Unwettern 1977/78 und 1987 wurden neue Bundesgesetze zum Wasserbau und Wald erarbeitet, welche die Kantone dazu verpflichteten, Gefahrenkarten und -kataster zu erstellen. Die Unwetterschaden-Datenbank im Auftrag des Bundesamts für Umwelt BAFU erfasst seit 2002 zusätzlich auch Sturzereignisse. gba