Da es aufwändig ist, den verfügbaren Stickstoff direkt im Boden zu messen, wurden in der Forschung bislang meist Proben genommen, die im Labor auf Mikroben getestet wurden, die Stickstoff-Verbindungen produzieren. Die WSL hat sich nun hingegen für die aufwändige und genauere Methode entschieden, wie aus einer Medienmitteilung hervorgeht. WSL-Forscherin Anita Risch hat dazu „die Stickstoffumwandlung in 30 natürlichen Grasland-Ökosystemen weltweit direkt im Boden der Versuchsflächen gemessen“.
Es handelt sich somit um den weltweit ersten koordinierten Ansatz, „die verfügbaren Mengen Stickstoff unter realen Bedingungen“ zu messen. Risch und ihre Kolleginnen und Kollegen vom Nutrient Network-Projekt haben dabei jeweils exakt die gleiche Ausrüstung und Methode verwendet und ihre Proben nach Birmensdorf geschickt, wo sie in der WSL analysiert worden sind.
Dabei zeigte sich, dass sich die Werte aus den Feldmessungen deutlich von den Werten der Laborversuche unterscheiden. „Wir verstehen jetzt besser, was global im Stickstoffkreislauf unter natürlichen Bedingungen passiert“, wird Risch zitiert. Die Ergebnisse der Forschenden können beispielsweise genutzt werden, um künftig eine Überdüngung zu vermeiden. Zudem können andere Wissenschaftler nun auf umfangreiches Datenmaterial zur Verfügbarkeit von Stickstoff in Gras-Ökosystemen zurückgreifen. „Das Team um Anita Risch hat nämlich die Labor- und Felddaten mit verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Tongehalt des Bodens und Mikrobenmasse verknüpft“, schreibt die WSL. jh