Kranke oder schwache Bäume sind an der Verfärbung oder am Verlust von Blättern erkennbar. Die Methode hat aber den Nachteil, dass die Schädigung schon eingetreten ist und oftmals nicht mehr behoben werden kann. In einer neuen Studie zeigen Forschende der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), wie sich der Stress eines Baumes frühzeitig erkennen lässt. Dafür setzen sie laut Medienmitteilung Spektraldaten aus Drohnenfotos ein.
Baumstress frühzeitig zu erkennen sei wichtig, heisst es von der WSL, um die zunehmenden Auswirkungen von Trockenheit auf Wälder zu verstehen und Baumarten zu identifizieren, die besser als andere an die Trockenheit angepasst sind. Baumstress könne unter anderem über die Analyse von Jahrringen oder über die Photosyntheseleistung der Nadeln und Blätter festgestellt werden. Allerdings muss dafür jeder Baum einzeln und detailliert untersucht werden, so dass nur wenige Bäume in einem Wald beurteilt werden können.
In der neuen Studie zeigen Projektleiterin Petra D’Odorico und ihre Teamkollegen, dass sich das Stressniveau von Bäumen mit einer multispektralen Kamera aus der Luft erkennen lässt. Dazu sind während den Vegetationsperioden 2019 und 2020 Drohnenflüge über Kiefern im Pfynwald im Wallis mit Aufnahmen aus der Luft gemacht worden. „Vereinfacht kann man sagen, dass das Sonnenlicht, das von den Baumkronen reflektiert wird, Informationen über den Baumzustand enthält“, wird D’Odorico in der Mitteilung zitiert.
Das reflektierte Licht ruft Veränderungen in den photosynthetischen Pigmenten wie Chlorophyll und Carotinoiden hervor. Deren Veränderung lässt sich anhand der Luftaufnahmen analysieren und zeigt, ob der Baum unter Trockenstress leidet, seit wann, und wie er reagiert. Mit den Drohnenflügen lassen sich viele Bäume leicht kontrollieren. gba