Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) hat laut Medienmitteilung die Messungen einer hochrelevanten Klimaforschung auf Grönland umfassend aufbereitet und in einer Studie veröffentlicht. Insgesamt 30 Jahre lang haben Forschende der WSL dort bei harschen Bedingungen ein Messnetz an Wetterstationen betrieben.
Das Messnetzwerk habe zu einem unermesslichen Datenschatz über die Klimaveränderungen im hohen Norden geführt, heisst es in der WSL-Mitteilung. Eine Gruppe von Forschenden hat den Datenschatz in der Fachzeitschrift „Earth System Science Data" veröffentlicht. So können die Daten nun für die Klimaforschung verwendet werden.
Um die Verwendung der Daten zu fördern, stand auch deren öffentliche Zugänglichkeit im Fokus. Dank der Aufbereitung besteht zum ersten Mal ein öffentlich verfügbarer Datensatz der gesamten Messreihe. Damit können auch andere Forschenden überprüfen, welche Klimamodelle der Realität am nächsten sind, und langfristige Prognosen machen.
In den 90er Jahren hatte der verstorbene WSL-Direktor Konrad Steffen ein Forschungslager auf Grönland errichtet, welches informell als Swiss Camp bezeichnet wird. Das Swiss Camp verfügte über 31 automatische Wetterstationen, welche Temperatur, Luftdruck, Wind, Strahlungsintensität und Feuchtigkeit messen. Die Stationen ermöglichten es, die längste Zeitreihe an Wetterdaten auf Grönland aufzuzeichnen. Die erhobenen Daten zeigen einen deutlichen Wärmetrend und sind für die weitere Klimaforschung von globaler Relevanz.
Die Systeme der Datenverarbeitung veränderten sich über die Jahre. Eine Aufbereitung der Daten war notwendig, um die Messungen aufeinander abzustimmen. Der Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS) führt seit 2020 das Netz an Messstationen weiter. ce/gba