Die Esche in Europa wird sowohl durch den asiatischen Pilz Hymenoscyphus fraxineus als auch den Eschenprachtkäfer Agrilus planipennis bedroht, heisst es in einer Medienmitteilung der WSL. Allerdings zeigen manche Eschen „sehr wenige bis gar keine Krankheitssymptome“ gegenüber dem Pilz, obwohl sie in der Nähe zu stark befallenen Eschen stehen. Daher untersucht die WSL nun das Zusammenspiel zwischen Pilz, Käfer, Klima und verschiedenen Genotypen der Esche.
Durch diese Untersuchungen sollen die Gründe dafür identifiziert, warum bestimmte Eschen gegenüber den Schadorganismen tolerant sind. Zudem ist der Eschenprachtkäfer Agrilus planipennis bislang nur in Russland aktiv, seine Ankunft in Zentraleuropa wird in zehn bis 20 Jahren erwartet. Daher wollen die Wissenschaftler auch herausfinden, ob in der Schweiz entdeckte Eschen, die gegenüber dem Pilz tolerant sind, auch tolerant gegenüber dem Käfer sind.
Diese Untersuchungen werden in zwei Projekten durchgeführt, die vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Schweizer Nationalfonds (SNF) gefördert werden. In diesem Rahmen werden Labor- und Gewächshausexperimente mit verschiedenen Eschengenotypen aus der Schweiz und aus Dänemark realisiert. Für Experimente mit dem Eschenprachtkäfer wird das Hochsicherheitsgewächshaus des Nationalen Pflanzenschutzlabors an der WSL genutzt. jh