ZEISS Ventures, der Risikokapitalarm der deutschen ZEISS Gruppe, investiert in die 3D-Zellkulturforschung des Schlieremer Biotech-Unternehmens InSphero. Wie ZEISS mitteilt, handelt es sich dabei um eine nicht näher benannte achtstellige Summe. Diese im Rahmen einer Finanzierungsrunde angekündigte strategische Finanzierung stehe in engem Zusammenhang mit dem in der Schweiz ansässigen Unternehmensbereich ZEISS Research Microscopy Solutions. Damit wolle ZEISS den Einsatz von 3D-Mikrogeweben in der Forschung und Arzneimittelentwicklung weiter vorantreiben.
Auf diesem Gebiet ist InSphero ein Pionier. Seine dreidimensionalen Zellaggregate, sogenannte 3D-Organ-on-a-Chip-Technologie, können Gewebe und Mikrotumore imitieren. Die InSphero-Plattformen zur Entdeckung und Prüfung von Arzneimitteln kombinieren den Angaben zufolge skalierbare 3D-Technologie, ISO-qualitätskontrollierte 3D-Humangewebe-Modelle, 3D-optimierte Medien sowie massgeschneiderte Labordienstleistungen (Arrays) und Support.
Rückenwind bekommt diese Technologie durch den FDA Modernization Act vom Januar 2023. Er besagt, dass für eine Arzneimittelzulassung durch die nordamerikanische Food & Drug Administration (FDA) ab sofort keine Tierversuche mehr gefordert und alternative Methoden gestattet werden. „InSphero hat sich mit seiner hochindustrialisierten Plattformlösung einzigartig positioniert, um diese Marktchance zu nutzen“, wird ZEISS Ventures-Chef Gerrit Schulte zitiert.
Nach der Ratifizierung dieses Gesetzes seien nun laut InSphero-CEO Dr. Jan Lichtenberg „effiziente, automatisierungsfähige und schnell skalierbare 3D-Modelle“ vonnöten. Und InSphero sei auf dem Weg, „die grösste 3D-Mikrogewebe-Biobank der Welt zu werden“.
InSphero wurde 2016 als Ausgliederung aus der Universität Zürich und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich gegründet und hat seinen Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. mm