Der Schlieremer Innovationsdienstleister Zühlke arbeitet schon seit einigen Jahren mit der Rhätischen Bahn (RhB) zusammen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Nun kooperieren beide Firmen auch bei einem neuen Projekt. Denn die Rhätische Bahn möchte ihre Züge effizienter einsetzen und leere Abteile vermeiden. Dazu möchte sie sogenannte Flügelzüge einführen.
Flügelzüge fahren als ein Zug an ihrem Ausgangspunkt los, werden an einem Zwischenhalt getrennt und fahren anschliessend als zwei Züge zu unterschiedlichen Zielbahnhöfen. Auf der Rückfahrt können sie entsprechend wieder zusammengeführt werden. So wird verhindert, dass ein Zug auf einer Teilstrecke zu viele leere Sitze aufweist, weil er auf einem anderen Teilstück sehr viele Fahrgäste aufnehmen muss. „Langfristig werden Flügelzüge zu einem effizienteren Einsatz der Infrastruktur der RhB beitragen“, schreibt Zühlke.
Die technische Umsetzung der Einführung von Flügelzügen ist hingegen eine Herausforderung. So verfügen Züge über eine eigene Zugnummer. Im Fall von Flügelzügen müssen jedoch zwei Nummern vergeben werden, da diese während der Fahrt zu zwei Zügen werden. Dennoch müssen sie im System der RhB eindeutig identifiziert werden können. Ein weiterer Aspekt sind die Fahrgastinformationen. Denn durch die Flügelzeuge wird auch verhindert, dass Passagiere oft umsteigen müssen. Dazu müssen sie aber im richtigen Abteil sitzen, um ihr Ziel zu erreichen. „Insgesamt hat die Einführung von Flügelzügen einen Einfluss auf die ganze Applikationslandschaft der RhB und soll zum Fahrplanwechsel 2022 abgeschlossen sein“, heisst es in der Mitteilung. jh