Novartis hat laut Medienmitteilung bei der amerikanischen Medikamentenbehörde Food and Drug Administration (FDA) eine Notfallzulassung für das COVID-19-Medikament Ensovibep beantragt. Das Basler Pharmaunternehmen hat erst im Januar die weltweiten Rechte an Ensovibep vom Schlieremer Biotechnologieunternehmen Molecular Partners erworben. Im Lizenzvertrag wurde vereinbart, dass Novartis den Produktionsaufbau beschleunigen und weltweit eine rasche Zulassung anstreben werde.
Laut Medienmitteilung stützt sich der Antrag bei der FDA auf die Gesamtheit der Daten aus klinischen und präklinischen Studien zu Ensovibep. Das COVID-19-Medikament hat sich in einer von Molecular Partners mit Novartis durchgeführten Phase-2-Studie mit 407 mit SARS-Cov-2 infizierten Patienten als wirksam und gut verträglich erwiesen. Ensovibep wirkte gegen alle Varianten einschliesslich von Omikron. In der Studie wurde sowohl eine Verringerung der Viruslast innert acht Tagen festgestellt als auch eine Reduzierung von Einlieferungen in die Notaufnahme, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen um 78 Prozent.
In dem Lizenzvertrag wurde eine Meilensteinzahlung von 150 Millionen Franken von Novartis an Molecular Partners vereinbart. Das Unternehmen hat weiter Anspruch auf eine 22-prozentige Umsatzbeteiligung. Für Länder mit geringem Einkommen wird auf Lizenzgebühren verzichtet. Dies stehe im Einklang mit den Plänen von Novartis, die Erschwinglichkeit des Medikaments entsprechend den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Länder sicherzustellen, hiess es bei Vertragsabschluss.
Molecular Partners mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich wurde 2004 von Forschenden der Universität Zürich (UZH) gegründet. gba