Unter Leitung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ist in sieben Städten ein europäisches Forschungsprogramm zum Leben nachtaktiver Tiere in Städten durchgeführt worden. Dabei stelle sich laut Medienmitteilung heraus, dass in den drei untersuchten Städten Zürich, Paris und Antwerpen in Zürich die meisten Fledermäuse leben. Vorausgegangen war eine Studie zum Vorkommen von Wildbienen.
Die Forschenden haben in Parks und anderen Grünflächen der Städte mit speziellen Geräten die Ortungsrufe von Fledermäusen in der Nacht aufgezeichnet. Damit lässt sich die Artzugehörigkeit sehr gut bestimmen, heisst es in der Mitteilung. Dabei wurden in Zürich nicht nur zahlenmässig die meisten Fledermäuse gezählt. Es gab auch die grösste Artenvielfalt unter ihnen.
Studienleiter Martin Obrist, Insekten- und Fledermausspezialist an der WSL, wird mit der Vermutung zitiert, dies liege daran, dass es in Zürich fast überall in Stadtnähe naturnahe Gebiete wie Wälder gibt. Fledermäuse, die in halboffenen Gebieten wie Waldrändern jagen und in ihrem Flugverhalten sehr anpassungsfähig sind, kommen in den Städten häufiger vor. Dabei sei die Vernetzung der Grünflächen von zentraler Bedeutung. „Als wichtiger Faktor für das Überleben der Fledermäuse in Zürich erwiesen sich dabei naheliegende Gewässer“, wird Obrist weiter zitiert. Sie dienten nicht nur als Wasserquelle, sondern auch als Jagdgebiet. Obrist weiter: „Es ist von grosser Bedeutung, dass Grünflächen nicht einzelne isolierte Inseln darstellen, sondern ein Netzwerk innerhalb der Stadt bilden.“
Weiter fanden die Forschenden heraus, dass die Zwergfledermaus andere Arten verdrängt. Sie verträgt nächtliches Kunstlicht gut. Das, so heisst es weiter, bestätige frühere Beobachtungen: Die zunehmende Lichtverschmutzung benachteiligt vor allem lichtscheue Fledermausarten, die deshalb ihre Lebensräume verlieren. gba